Kastanie in Genf als Frühlingsbote des Klimawandels

Maronnier officiel in GenfIn der hochgelegenen Altststadt in Genf (Genève) steht eine 80jährige Roßkastanie in der Kastanien-Allee der Promenade de la Treille, die als Frühlings-Anzeiger gilt. Der Stamm neigt sich stark Richtung Sonne und Süden und findet mit einer Stütze Halt. „Le maronnier officiel“, die offizielle Kastanie, wird sie genannt. Ein Schild ist angebracht. Der Frühling beginnt in Genf offiziell, wenn die ersten Blattspitzen der Kastanie ausschlagen. Heute ist der Baum noch verwintert und zeigt bei Regen- und Schneefall und wenig Sonnenschein keinerlei Lust auf Frühlingsgefühle. Die Knospen sind winterklein und winterhart. Obwohl es an manchen Tagen im März bereits lauwarm war. In den Büchern heißt es, daß seit 1808 die Kastanienblätter-Registrierung in Genf offiziell stattfindet und die jetzt lebende 80jährige die dritte Generation darstellt. Am 3. Januar 1991 sei der früheste Blattaustrieb registriert worden, am 23. April 1816 der späteste. Von Miniermotten in den Genfer Kastanienblättern ist in der Touristen-Literatur keine Rede, so daß ich dazu keine Aussage beisteuern kann.

Auf dem Plateau, auf dem sich die Kastanien-Allee befindet, steht eine 120 Meter lange grüne Holzbank für Frühlings- und Sonnenhungrige mit Blick auf die Allee und die Spielflächen für Kinder. Wer hinab zum großen Parc de Bastions mit den vielen, alten Bäumen gucken will, muß die Rückenlehne der Bank als Brustlehne benutzen oder stehen.

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